Komplizierte Appendizitis kommt bei Kindern häufig vor, und ist mit einer erhöhten Morbidität assoziiert. Bisher existieren verschiedene therapeutischen Vorgehensweisen zwischen den einzelnen Zentren. Eine multidisziplinäre Expertengruppe in "Monroe Carell Jr Children's Hospital at Vanderbilt" in Nashville/USA entwickelte für pädiatrische Chirurgen eine praktische Leitlinien-Pfade für komplizierte Appendizitis bei Kindern.
Die Anwendung der Leitlinie bei 333 Kindern mit V.a. komplizierter Appendizitis zeigte einen besseren Outcome der Kinder beim geringeren Ressourcen-Verbrauch.
Im Abstract ist ein frei zugänglicher Algorithmus enthalten. Die wichtigen Punkte dabei sind:
-Einschlusskriterien für die Anwendung der Leitlinie: Kinder mit gangränösen oder perforierten Appendizitis -Patientenmerkmale bei V.a. gangränöse oder perforierte Appendizitis: junges Alter; Symptome > 48 Stunden; generalisierte abdominelle Druckschmerzen, Leukozyten > 19.400: Abszess-Nachweis in der Bildgebung (oft Abdomen-CT).
-Prä- und postoperative Antibiotika-Einleitung mit Piperacillin-Tazobactam (Tazobac in Deutschland), bei Entlassung Umstellung auf orale Ciprofloxacin/Metronidazol.
-Frühe laparoskopische Appendektomie
-Bei Nicht-Besserung der Symptome trotz OP: Abdomen-CT. Bei abdominellem Abszess-Nachweis entweder radiologische Intervention oder operative Abszess-Drainage.
-Entlassungs-Kriterien: Afebrilität (< 38 Grad); Beginn mit dem Essen; gute Schmerzkontrolle mit oraler Medikation; unauffällige klinische Abschlussuntersuchung durch einen Chirurgen.