Metaanalyse in "Chest": Die Anzahl an Krankenhausaufnahmen bei Aspirationspneumonie hat sich bei älteren Erwachsenen verdoppelt. Die Nutzung eines am Krankenbett durchgeführten Wasserschlucktests (WST) als Screening für schluckbedingte Aspiration kann weitere Komorbilitäten sowie Mortalität effizient und kosteneffektiv vorbeugen. Die Autoren einer aktuellen Studie untersuchten die Genauigkeit des WST am Krankenbett als Screening von Patienten mit erhöhten Risiko einer dysphagie-bedingten Aspiration.

Bis Mai 2015 durchsuchten die Autoren der Studie 16 Onlinedatenbanken, sowie Google Scholar und bekannte Expertenmeinungen. Es wurden nur prospektive Studien einbezogen, mit Patienten ? 18 Jahren, die ein WST-Screening sowie entsprechende Validierung durch Nasoendoskopie oder Videofluoroskopie erhielten. Die Daten wurden doppelblind erhoben und die Qualitätssicherung richtete sich nach den Leitlinien für Berichte von Metaanalysen von Beobachtungsstudien in Epidemiologie.

Bei drei verschiedenen WST am Krankenbett wurde eine Reaktion der Atemwege (z. B. Husten, Würgen) mit oder ohne Stimmveränderung (z. B. feuchte oder gurgelnde Stimme) zur Identifizierung von Aspiration genutzt. Die gepoolten Schätzungen für Einzelschluckvolumina (1-5mL) wiesen eine Sensibilität von 71% (63%-78%) und eine Spezifizität von 90% (86%-93%) auf. Die Tests mit aufeinanderfolgenden Schlucken von 90 bis 100mL hatten eine Sensibilität von 91% (89%-93%) und eine Spezifizität von 53% (51%-55%). Die WST mit progressiv aufsteigenden Volumina waren 85% sensibel (76%-93%) und 65% spezifisch (57%-73%). Eine Atemwegsreaktion mit Stimmveränderung erhöhte die allgemeine Genauigkeit der WST bei der Erkennung von Aspiration.

Fazit: Die derzeit verwendeten Wasserschlucktests am Krankenbett bieten ausreichenden wenn auch nicht idealen Nutzen beim Screening von Aspiration. Aufeinanderfolgende Schlucke mit großen Volumina bei Patienten ohne offensichtliche Atemwegsreaktion oder Stimmveränderungen konnte das Risiko einer Aspiration relativ sicher ausschließen. Der Einzelschlucktest mit kleinen Volumina konnte eine Aspiration korrekt erkennen, wenn klinische Zeichen vorhanden waren. Die Kombinierung dieser Strategien am Krankenbett bietet möglicherweise eine erhöhte Genauigkeit des Screenings, es sind jedoch weitere Studien erforderlich.

Medknowledge-Anmerkung: Erhöhung des Volumen und Anzahl der Schluckversuche erhöhen die Genauigkeit zur Diagnose der Dysphagie und der damit verbundenen Aspiration.

Brodsky et al. Screening accuracy for aspiration using bedside water swallow tests: A systematic review and meta-analysis. Chest. 2016 Jul;150(1):148-63

 

Zusätzliche Informationen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.