Studie in "Annals of Internal Medicine": Der plötzliche Herztod, auch Sekundentod genannt, ist die häufigste tödlich verlaufende Manifestationsform einer Herzerkrankung, die schnelles Handeln erfordert. Die Überlebensrate hierbei ist niedrig. Tools, um Patienten mit Langzeitrisiko für das Auftreten des plötzlichen Herztodes besser heraus filtern zu können, fehlen. Daher werden alternative Kurzzeituntersuchungen, die auf die präventive Risikoeinschätzung bei Warnsymptomen und Krankheitsvorbeugung zielen, benötigt.

Diese prospektive populationsbasierende Studie untersuchte Symptome, die 4 Wochen vor dem Eintreten des akuten Herzstillstandes auftraten. Zudem wurde analysiert, ob die Reaktionen der Betroffenen beim Auftreten dieser Symptome mit besseren Outcomes assoziiert sind. Eingeschlossen wurden Patienten zwischen 35 und 65 Jahren, die von 2002 bis 2012 in den nordwestlichen USA lebten. Untersucht wurden die Symptome während der 4 Wochen vor dem Eintreten des plötzlichen Herztodes und die Assoziation mit der Überlebensrate nach Krankenhausentlassung.

Von 839 Patienten mit akutem Herzstillstand und umfassender Untersuchung der Symptome (mittleres Alter 52.6 Jahre; 75% Männer) hatten 430 (51%) Warnsymptome (50% der Männer vs. 53% der Frauen) wie hauptsächlich Brustschmerz und Dyspnoe. Bei den meisten symptomatischen Patienten (93%) wiederholten sich die Symptome innerhalb von 24 Stunden vor dem Eintreten des plötzlichen Herztodes. Nur 81 Patienten (19%) alarmierten aufgrund dieser Symptome die Rettung. Diese Personen hatten vermehrt eine Herzerkrankung oder kontinuierlichen Brustschmerz in der Krankengeschichte.

Wurde die US-Notruf 911 gerufen betrug die Überlebensrate 32.1% verglichen mit 6.0% der Betroffenen, die keinen Notarzt alarmiert hatten. Limitiert ist diese Studie durch den Recall- und Responsebias. Die Symptomuntersuchung war bei 24% der betroffenen Patienten nicht möglich und bei einigen fehlten zudem die Daten und Charakteristika für den plötzlichen Herztod.

Fazit: Oftmals treten Warnsymptome vor dem plötzlichen Herztod auf. Meistens werden sie jedoch von den Betroffenen ignoriert. Das Alarmieren der Rettung war assoziiert mit dem Überleben von betroffenen Patienten. Neue Studien zur Untersuchung der Kurzzeitprävention bei plötzlichem Herztod werden benötigt.

1-Marijon et al. Warning symptoms are associated with survival from sudden cardiac arrest. Ann Intern Med. 2016 Jan 5;164(1):23-9. 

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