Die FRISC-II-Studie war die erste randomisierte Studie, die bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom und Nicht-ST-Hebung (NSTEMI) zeigte, dasss eine frühe invasive Therapie mit Revaskularisation (Stent, Koronar-Bypass) im Vergleich mit einer Nicht-invasiven Therapie das Überleben und den Outcome signifikant verbesserte. Eine aktuelle Studie in "Lancet" veröffentlichte jetzt die Langzeit-Ergebnisse der FRISC-II-Studien-Teilnehmer.
Die FRISC-II-Studie war eine prospektive randomisierte Studie in 58 skandinavischen Zentren in Schweden, Dänemark und Norwegen zwischen 1996 und 1998. In die Studie waren 2457 Patienten mt akutem Koronarsyndrom mit Nicht-ST-Hebung involviert. Die Nachbeobachtungszeit betrug 15 Jahre.
Während der 15-Jährigen Nachbeobachtungszeit verzögerte die frühe invasive Therapie des akuten Koronarsyndromes verglichen mit der nicht-invasiven Therapie das Auftreten vom Tod oder späteren Herzinfarkt durchschnittlich um 18 Monate, und die nächste Krankenhaus-Wiederaufnahme wegen ischämischer Herzkrankheit um 37 Monate.
Fazit: Die Autoren schlussfolgern, dass die frühe invasive Therapie bei den meisten Patienten mit akutem Koronarsyndrom und NSTEMI die Therapie der Wahl sein sollte.
Medknowledge-Anmerkung: In Deutschland hat sich bei akutem Koronarsyndrom (AKS) inzwischen sowieso die invasive Therapie vor allem mit PCA und Stent etabliert. Die Ergebnisse der Studie unterstützen diese Entwicklung. In der Studie waren wohlbemerkt AKS-Patienten mit positivem Troponin-Test involviert. Somit gilt diese Vorgehensweise nicht automatisch auf Patienten mit temporären Angina-Pectoris-Anfällen ohne EKG-Veränderungen und Troponin-Erhöhung übertragen werden.