Es wurde bisher gezeigt, dass Low-dose-ASS als Prävention die Krebs-Inzidenz (insbesondere beim Darmkrebs) senken kann. Die Rolle von ASS bei der Krebstherapie ist jedoch noch unklar.
In einer Meta-Analyse und systematische Überblicksstudie haben die Autoren die Ergebnisse von 5 randomisierten und 42 Beobachtungs-Studien ausgewertet. Die Ergebnisse:
Die zusätzliche Gabe von ASS zu der laufenden Therapie reduzierte die Mortalität beim Darmkrebs (HR 0.76). Ähnliche aber statistisch weniger signifikante Assoziationen wurden auch für Brustkrebs (HR 0.87) und Prostatakrebs (HR 0.89) festgestellt.
Weiterhin deutete es sich an, dass ASS auch bei anderen Krebs-Arten die Mortalität reduzieren könnte.
20% der Patienten mit Darmkrebs zeigten eine PIK3CA-Mutation, welche die positive Wirkung von ASS möglicherweise erklären könnte.
Zwei Studien zeigten, dass ASS das Blutungsrisiko nicht erhöhte. Andere Studien berichteten ebenfalls über keine Blutungskomplikationen bei Krebs-Patienten unter ASS-Einnahme.
Die Autoren fordern, dass die Ärzte mit Ihren Patienten darüber diskutieren sollten, ob sie zusätzlich zu der Krebs-Therapie auch Low-Dose-ASS nehmen sollten.
Medknowledge-Anmerkung: Die Ergebnisse sind zu schön, um sofort ASS bei Krebspatienten als Zusatz-Standardtherapie zu empfehlen. Randomisierte Studien, die gezielt diese Fragestellung untersuchen, müssten vorab eine Klärung in dieser Frage bringen.
Auch eine weitere aktuelle Studie in "Journal of Clinical Oncology" zeigte im Juni 2016, dass Aspirin die Sterblichkeit von Darmkrebs-Patienten reduziert und das Überleben signifikant bessert (2).