Eine aktuelle US-Studie in "American Journal of Psychiatry" untersuchte, ob der Suzidversuch ein signifikanter Risikofaktor für den späteren vollzogenen Suizid darstellt (1).

Die Autoren werteten zwischen 1986 und 2007 retrospektiv die Daten von 1490 Menschen mit erstmaligem Suizidversuch, die in "Rochester Epidemiology Project" erfasst waren, aus.

Während der Studien-Periode starben 81 Teilnehmer (5.4%) an Suizid; die meisten dieser 81 Teilnehmer töteten sich in dem ersten Jahr nach dem allerersten Suizidversuch. Von denen starben 48 Menschen beim ersten Versuch, und 33 nach mehrmaligen Suizidversuchen.

72.9% verwendeten Feuerwaffen, deren Anwendung führte 140 mal häufiger zum Tod, verglichen mit anderen Sterbe-Methoden.

Menschen unter psychiatrischer Therapie mit regelmäßigen Terminen hatten ein signifikant geringeres Risiko für den folgenden Suizid-Tod.

Fazit: Mit 5.4% hatten die Menschen mit Suizidversuch eine wesentlich höhere Suizidrate als bisher angenommen. Somit ist der Suizidversuch ein letaler Risikofaktor für den später vollzogenen Selbstmord.

Die Autoren fordern, dass die Forschung auf die Identifizierung der Risikofaktoren für gefährdete Menschen nach dem ersten Suizidversuch sich fokussieren sollte.

Medknowledge-Anmerkung: Ein interessanter Aspekt der Studienergebnisse war die Tatsache, dass Menschen, die kontinuierlich Termine bei den Psychiatern hatten, die also unter aktiver Beobachtung standen, weniger gefährdet waren.

1-Bostwick et al. Suicide attempt as a risk factor for completed suicide: Even more lethal than we knew. Am J Psychiatry. August 13, 2016

 

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