Opioid-Analgetika werden für untere Rückenschmerzen häufig verwendet, aber bisher gibt es keine systematische Bewertung der Therapiewirkung und des Dosis-Wirkung-Verhältnisses. Eine aktuelle Meta-Analyse in "JAMA Internal Medicine" untersuchte diese noch offenen Fragen (1).
Die Autoren werteten die Daten von 13 randomisierten Studien mit 3419 Patienten aus, die die Wirkung von Opioiden zur Kurzzeit-Schmerztherapie bei unteren Rückenschmerzen untersucht hatten.
Bei der Hälfte dieser Studien hatten > 50% der Teilnehmer die Opioid-Therapie aufgrund mangelnder Wirkung oder Nebenwirkungen abgebrochen.
Opioide hatten in der Kurzzeittherapie (3Monate) die Rückenschmerzen mäßig verbessert. Jedoch eine klinisch signifikante Besserung trat auch nach Dosis-Erhöhung nicht (Äquivalent zum 40 bis 240 mg Morphin).
Fazit: Opioid-Analgetika bieten bei Patienten mit chronischen unteren Rückenschmerzen, die diese vertragen, eine moderate Kurzzeit-Schmerzkontrolle. Die Besserung der Schmerzen ist jedoch nicht klinisch signifikant, selbst in hohen von Leitlinien empfohlenen Dosierungen. Des Weiteren fehlt der Nachweis für Langzeit-Wirkung.
Medknowledge-Anmerkung: In Deutschland wird auch häufig das niederpotente Opioid Tramadol für chr. Rückenschmerzen oft verordnet, anscheinend ohne klinische Evidenz.