Studie (1): Ergebnisse des AquIRE-Registers zu dem diagnostischen Nutzen und Komplikationen der Bronchoskopie.

Fortgeschrittene bronchoskopische Techniken wie die elektromagnetische Navigation (EMN) wurden bereits in klinischen Studien geprüft. Es gibt jedoch bisher keine randomisierten Studien, die moderne Techniken wie die EMN mit der Standardbronchoskopie vergleichen.

Eine aktuelle Studie identifizierte und beurteilte die Faktoren, die bei Patienten mit peripheren Lungenläsionen den diagnostischen Nutzen der Bronchoskopie bestimmen. Die sekundären Endpunkte der Studie umfassten den diagnostischen Nutzen der verschiedenen Techniken der Lungenprobeentnahme, auftretende Komplikationen und Variationen in der praktischen Vorgehensweise.

Die Autoren dieser multizentrischen Studie griffen auf die Daten des AQuiRE-Registers zu (ACCP Qality Improvement Registry, Evaluation and Education). Die eingeschlossenen Daten beziehen sich auf konsekutive Patienten die sich zur Beurteilung von peripheren Lungenherden einer transbronchialen Biopsie (TBBx) unterzogen.

Zweiundzwanzig Ärzte an fünfzehn Zentren konnten 581 Patienten in die Studie einbeziehen. Von diesen 581 Patienten unterzogen sich 312 (53,7%) einer diagnostischen Bronchoskopie.

Der diagnostische Nutzen lag bei 63,7%, wenn kein radialer endobronchialer Ultraschall (r-EBUS) und keine EMN durchgeführt wurden. Bei isoliertem r-EBUS lag der diagnostische Profit bei 57,0% und bei alleiniger EMN bei 38,5%. Wenn diese beiden Techniken kombiniert wurden, lag der Nutzen bei 47,1%.

In der multivariaten Analyse konnten die Faktoren bestimmt werden, die den diagnostischen Nutzen der Bronchoskopie positiv beeinflussen: Durchführung einer peripheren transbronchialen Nadelaspiration (TBNA), größere Läsionen, Lokalisation der Herde außerhalb des oberen Lungenlappens und Tabakkonsum.

Die Durchführung einer EMN wurde im Gegensatz mit einem geringeren diagnostischen Nutzen in Zusammenhang gebracht. Eine periphere TBNA wurde jedoch nur in 16,4% der Fälle durchgeführt. Bei 9,5% der Patienten die sich sowohl einer TBNA als auch einer TBBx unterzogen, führte die TBNA zur Diagnose, während die TBBx nicht diagnostisch war.

In 2,2 % der Fälle (13 Patienten) traten Komplikationen auf. Zehn Patienten

(1,7%) erlitten einen Pneumothorax. Hinsichtlich der Fallauswahl, der Techniken der Probeentnahme und der durchgeführten Anästhesie zeigten sich signifikative Unterschiede zwischen den verschiedenen Zentren und Ärzten.

Der diagnostische Nutzen der medizinischen Zentren reichte von 33% bis 73%.

Fazit: Die periphere transbronchiale Nadelaspiration bewies einen diagnostischen Vorteil bei peripheren Lungenherden, wurde jedoch wenig genutzt. Der diagnostische Nutzen der elektromagnetischen Navigation und des radialen endobronchialen Ultraschalls erwies sich als geringer als erwartet, auch nach der Anpassung an andere Einflussfaktoren.

1-Ost DE et al. Diagnostic yield and complications of bronchoscopy for peripheral lung lesions: Results of the AQuIRE Registry. Am J Respir Crit Care Med. 2016 Jan 1;193(1):68-77

 

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