Ambulant-erworbene Pnemonie (CAP: Community-acquired pneumonia) kann von mild bis schwer unterschiedliche Verläufe haben. Schwere Verläufe erfordern ggf. respiratorische und kardiovaskuläre Unterstützung (von Sauerstoffgabe und Beatmung bis Gabe von Vasopressoren bei septischem Verlauf). Eine aktuelle Studie in „Chest" untersuchte, wie weit Procalcitonin eine Hilfestellung bei der Voraussage von leichten und schweren Verläufen ist.
In dieser Studie waren 1770 Patienten, die wegen CAP hospitalisiert waren involviert. Von denen benötigten 6.5% innerhalb der ersten 3 Tag invasive respiratorische Unterstützung und Vasopressor-Gabe (IRVS: invasive respiratory and/or vasopressor support).
Procalcitonin-Spiegel war signifikant mit dem Risiko für invasiva IRVS-Massnahmen assoziiert.
-Kaum messbarer Procalcitonin-Spiegel (<0.05 ng/ml): IRVS-Risiko 4%.
-Procalcitonin-Spiegel <10 ng/ml: linear ansteigendes Risiko, 1 ng/ml-Zunahme erhöhte das Risiko ebenfalls um 1-2%.
-Procalcitonin-Spiegel 10 ng/ml: IRVS-Risiko 22.4%.
Fazit: Höhe des Serum- Procalcitonin-Spiegels war stark mit dem Risiko für die Notwendigkeit für invasive Beatmung und Vasopressor-Gabe bei Patienten, die wegen ambulant-erworbene Pneumonie hospitalisiert waren, assoziiert.
Medknowledge-Anmerkung: Der Procalcitonin-Spiegel hat eine hohe Voraussagewerte für schwere Verläufe. Möglicherweise könnten Procalcitonin-Schnelltests auch unter ambulanten Bedingungen in der Hausarztpraxis eingesetzt werden, um Patienten, die direkt ins Krankenhaus eingewiesen werden sollten, auszusortieren.