Viele Patienten vertragen wegen der häufig auftretenden Nebenwirkungen die Behandlung mit Statinen nicht. Diese Patienten haben ein erhöhtes Risiko für koronare Herzkrankheit (KHK) und Mortalität.
Statine haben bekannte Nebenwirkungen, an erster Stelle Muskelschmerzen (Myalgien) und CK-Erhöhung. Viele Patienten, die ein erhöhtes Risiko für koronare Herzkrankheit (KHK) und Herzinfarkt haben, setzen die Statine wegen Unverträglichkeit ab. Diese häufigen Nebenwirkungen wurden jedoch bisher in Beobachtungsstudien festgestellt. Große randomisierte Studien waren die Statine jedoch nur mit geringen Nebenwirkungen assoziiert. Eine aktuelle Studie in "Lancet" ging dieser Frage nach (1).
Die Autoren analysierten die Daten vom Lipidsenkungs-Arm der "Anglo-Scandinavian Cardiac Outcomes Trial" (2; ASCOT-LLA-Studie), in der 10 305 Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren für Atorvastatin oder Placebo randomisiert waren.
Die jetzige Analyse der ASCOT-LLA-Daten ergab, dass viele Patienten den sogenannten Nocebo-Effekt mit einer exzessiv-hohen Rate an Myalgien reagierten, wenn sie wussten, sie erhalten Statine und wurden von ihren Ärzten über mögliche Nebenwirkungen der Statine informiert (1.26% vs. 1.0% jährlich).
Die Autoren schlussfolgern, dass die meisten Nebenwirkungen nicht auf die Statine zurückzuführen sind.