Eine aktuelle Studie in "JAMA Psychiatry" untersuchte, ob Antipsychotika bei Patienten mit COPD das Risiko für Exazerbationen und somit für akute respiratorische Insuffizienz erhöhen.

Die Autoren identifizierten mit Hilfe der taiwanesischen nationalen Datenbank für Krankenversicherte zwischen 2013 und 2015 61.620 COPD-Patienten, von denen 5.032 in diesem Zeitraum Episoden von akuter respiratorischer Insuffienz hatten.

11.7% dieser Patienten hatten mindestens 1 Neuroleptika verschrieben bekommen.

Die Ergebnisse der Analyse zeigte, dass die Anwendung von Neuroleptika das Risiko für akute respiratorische Insuffizienz 1,66-fach bei Patienten mit COPD steigert. Dieser Effekt war Dosis-abhängig: Bei niedrigen Dosen betrug die OR 1.35 und bei hohen Dosen 3.74. Diese Ergebnisse waren auch nach Anpassung der Patienten-Merkmale vorhanden.

Anwendung der antipsychotischen Medikamente erhöhen dosisabhängig das Risiko für akute respiratorische Insuffienz bei COPD-Patienten. Ärzte sollten bei COPD-Patienten Neuroleptika mit Vorsicht verschreiben, und nach Möglichkeit hohe Dosen vermeiden.

Medknowledge-Anmerkung: Zwei mögliche Mechanismen könnten die Ergebnisse erklären:

-Vigilanzänderungen mit möglicher Atemdepression unter Neuroleptika

-Anticholinergische Wirkung der Neuroleptika könnten die Bronchien verengen.

Wang et al. Association Between Antipsychotic Agents and Risk of Acute Respiratory Failure in Patients With Chronic Obstructive Pulmonary Disease. JAMA Psychiatry. January 04, 2017

 

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