Frei#  In den USA erhalten Neugeborene zur Prävention von schweren Vitamin-K-Mangel- Blutungen (VKDB) einmalig Vitamin-K intramuskulär, seitdem American Academy of Pediatrics dieses Vorgehen 1961 empfohlen hat. In Deutschland wird eine 3-malige orale Gabe von 2 mg Vitamin K am 1. Lebenstag (U1), zwischen dem 3. und dem 10. Lebenstag (U2) und nochmals zwischen der 4. und der 6. Lebenswoche (U3) empfohlen; Dieses Vorgehen in Deutschland sei effektiv, jedoch nicht so effektiv wie die einmalige intramuskuläre Vitamin-K-Gabe (2). Der von manchen Eltern erhobene Verdacht, dass Vitamin-K-Gaben das Risiko für Leukämien oder andere Tumoren erhöhen, konnte bisher NICHT belegt werden. Nach der aktuellen Bericht von Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR) in den USA scheint eher die aufgrund der Elternablehnung Nicht-durchgeführte Vitamin-K-Prophylaxe bei Neugeborenen zu Komplikationen zu führen.

In Tennessee hatten zwischen Februar und September 2013 4 Kleinkinder (Alter zwischen 6 und 15 Wochen) lebensgefährliche Blutungen aufgrund des Vitamin-K-Mangels erlitten. Drei Kinder hatten Hirnblutungen, und eins hatte gastrointestinale Blutung. Alle vier hatten labortechnisch bestätigte Koagulopathie mit starken Erhöhungen des PT-Wertes (prothrombin time), welcher durch Vitamin-K-Gabe korrigierbar gewesen wäre.

Die drei Kinder mit Hirnblutungen werden vermutlich lebenslang unter neurologischen Entwicklungsstörungen leiden. Bei allen 4 Kindern hatten die Eltern die intramuskuläre Vitamin-K-Prophylaxe abgelehnt.

Das Gesundheitspersonal auf Geburts-Stationen sollten die Eltern, die eine Vitamin-K-Prophylaxe bei ihren Säuglingen ablehnen, über die möglichen fatalen Risiken dieser Entscheidung für ihre Kinder aufgeklärt werden.

1-Centers for Disease Control and Prevention (CDC).Notes from the field: Late vitamin K deficiency bleeding in infants whose parents declined vitamin K prophylaxis — Tennessee, 2013. MMWR Morb Mortal Wkly Rep 2013 Nov 15; 62:901

2-Vitamin-K-Prophylaxe bei Neugeborenen. Empfehlungen der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). 2013

 

 

 

 

 

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