Frei#  Vaginalprolaps ist relativ häufig und mit Geburt und Alter stark assoziiert. Frauen mit Vaginalprolaps wird oft Beckenbodentraining empfohlen, wenn auch dessen Wirksamkeit bisher in Studien kaum überprüft wurde. Die POPPY-Studie (Pelvic Organ Prolapse PhysiotherapY) , die in der Fachzeitschrift Lancet publiziert wurde, ging dieser Frage nach (1).

In dieser Multizenter-Studie aus England, Neu-Seeland und Australien wurden insgesamt 377 Frauen mit Vaginalprolaps Stadium I-III zwischen 2007 bis 2010 für folgende Gruppen randomisiert: individuelles Beckenbodentraining (Interventionsgruppe) vs. Infobroschüre ohne Beckenbodentraining (Kontrollgruppe). Der primäre Endpunkt waren die selbstberichteten Symptome für Vaginalprolaps nach 12 Monaten.

Nach 12 Monaten kam es in der Beckenbodentraining-Gruppe verglichen mit der Kontrollgruppe zu einer Verbesserung um 1.5 Score-Punkte.

Fazit: Die Ergebnisse zeigten, dass individuelles "one-to-one"-Beckenbodentraining zur Besserung des Vaginalprolapses effektiv ist. Der Unterschied ist zwar relativ gering, und es ist noch offen, ob Beckenbodentraining bei schwerem Vaginalprolaps tatsächlich die Progredienz mit der Indikation für eine Operation tatsächlich verhindern oder zumindest aufhalten kann. Trotzdem ist das Beckenbodentraining eine effektive Maßnahme, welches seine Wirkung umso mehr entfalten kann, je mehr die betroffenen Frauen auch außerhalb der Physiotherapie-Zeiten selbst aktiv daran arbeiten.

1-Prof Suzanne Hagen et al: Individualised pelvic floor muscle training in women with pelvic organ prolapse (POPPY): a multicentre randomised controlled trial. The Lancet, Early Online Publication, 28 November 2013, doi:10.1016/S0140-6736(13)61977-7

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