Frei# Die Zunahme der Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) nach Antibiotika-Einnahme insbesondere bei älteren Patienten wird auch in Deutschland ein großes medizinisches Problem. Die Ärzte stehen vor allem bei multimorbiden Patienten mit akuten Infektionen (oft Atemwegsinfektionen, oder auch Weichteilinfektionen), die bereits anamnestisch Clostridium-difficile-Infektionen hatten, vor dem Problem, welche Antibiotika sie für die aktuelle Infektion einsetzen sollten, um nicht ein Rezidiv der Clostridium-difficile-Infektion zu begünstigen. Zwei große Meta-Analysen überprüften das Risiko der Clostridium-difficile-Infektionen im Zusammenhang mit einzelnen Antibiotika-Klassen.
Die erste Meta-Analyse analysierte 465 und die zweite insgesamt 910 Studien. Die Resultate zeigten, dass CDI-Risiko von Antibiotika zu Antibiotika sehr unterschiedlich ausfällt. Wir geben im Folgenden eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse beider Meta-Analysen:
-Sehr hohes CDI-Risiko: Clindamycin (OR 20; In Deutschland häufiger Einsatz bei Weichteilinfektionen)
-Hohes Risiko: Fluoroquinolone (OR 5.6) oder Cephalosporine (OR 4.47) (Fluoroquinolon Ciprofloxacin oder Cephalosporine werden in Deutschland sehr häufig bei Atemwegs- und Harnwegs-Infektionen verwendet).
-Mittleres Risiko: Sulfonamide/Trimethoprim (OR 1,84), Makrolide (OR 2.5) und Penicilline (OR 3.25)
-Kein erhöhtes Risiko: Tetrazykline (OR 0,91).
Fazit: Die geeignete Antibiotika-Auswahl könnte bei einzelnen Patienten das Risiko der potentiell lebensgefährlichen Komplikation Clostridium-difficile-Infektion (CDI) verringern.