Frei#  Die US-Gesundheitsbehörde USPSTF hat eine neue Leitlinie zur HIV-Postexpositions-Prophylaxe (PEP) veröffentlicht (1). Wichtige Punkte sind unter anderem:

-PEP wird bei Exposition zu HIV am Arbeitsplatz empfohlen

-HIV-Status des Patienten als Expositions-Quelle sollte bestimmt werden. Ärzte können dafür validierte Tests, auch Schnell-HIV-Tests, verwenden. Therapiebeginn der PEP sollte jedoch NICHT durch Abwarten auf Test-Ergebnisse verzögert werden. Klinischer Verdacht auf eine akute HIV-Infektion des Patienten als Expositions-Quelle sei ausreichend für die PEP-Einleitung

-PEP-Medikation sollte so schnell wie möglich nach HIV-Exposition begonnen, und 4-Wochen lang durchgeführt werden.

-NEU > PEP-Medikation sollte mindestens 3 oder mehr antiretrovirale Medikamente erhalten. Eine 2-Medikamenten-Kombinationstherapie wird im Gegensatz zu früher grundsätzlich nicht mehr empfohlen. PEP-Kombination der Wahl ist Tenofovir/FTC plus Raltegravir für 4 Wochen. In der Leitlinie werden auch weitere mögliche Kombinationen erwähnt.

-Experten-Meinung wird insgesamt empfohlen, vor allem wenn weitere erschwerende Faktoren wie Schwangerschaft, Nadelstichverletzung ohne klare Patienten-Identifikation usw. vorliegt (in der Leitlinie "Box-2").

-Weitere enge Beobachtung ("close follow-up") sollte dem betroffenen Personal angeboten werden: Beratung, HIV-Testing initial und im Verlauf, Monitoring für Medikamenten-Toxizität.

-Nachfolge ("Follow-up")-Termine sollten innerhalb von 72 Stunden nach HIV-Exposition festgelegt werden. Die "Follow-up"-Termine mit HIV-Testing könnten von 6 auf 4 Monate verkürzt werden, wenn neue Generation HIV-Tests mit p24 Antigen/Antikörper-Tests verwendet werden.

1-Kuhar DT et al. Updated US Public Health Service guidelines for the management of occupational exposures to human immunodeficiency virus and recommendations for postexposure prophylaxis. Infect Control Hosp Epidemiol 2013 Sep; 34:875

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