Frei#   Früher wurde Lidocain nach Herzinfarkt zur Prophylaxe von malignen Herzrhythmusstörungen (HRST) verabreicht, bis diese Praxis wegen Steigerung des Mortalitätsrisikos aufgegeben wurde. Ergebnisse einer aktuellen Studie (1) könnte die Lidocaingabe zur Prävention maligner HRST in einer anderen klinischen Konstellation reaktiveren.

Antiarrhythmika wie Lidocain werden normalerweise gegeben, um eine Rückkehr zum Spontankreislauf während eines laufenden außerklinischem Herzstillstand durch ventrikuläres Flimmern oder Kammertachykardie zu fördern. Ob die prophylaktische Gabe von solchen Medikamenten für die Behandlung nach Wiederbelebung und der Rückkehr zum Spontankreislauf einen erneuten Kreislaufstillstand verhindern kann und ob das outcome verbessert wird, ist bislang nicht untersucht.

Es wurde eine Kohorte von 1721 Patienten untersucht, bei denen beobachtetes Kammerflimmern/beobachtete Kammertachykardie und ein außerklinischer Herzstillstand aufgetreten ist und die nach der ersten Rückkehr zum Spontankreislauf eine prophylaktische Lidocaingabe erhalten haben (1296) oder nicht erhalten haben (425). Die Studienendpunkte schlossen wiederholten Herzstillstand, Krankenhauseinweisung und Überleben ein.

Die, die prophylaktisch Lidocain erhalten haben und die, die es nicht erhalten haben, waren vergleichbar, außer für die kürzere Zeit zur ersten Rückkehr zum Spontankreislauf und ein höherer Blutdruck bei der Rückkehr zum Spontankreislauf bei denen, die Lidocain erhalten haben. Nach einer initialen Rückkehr zum Spontankreislauf traten Kammerflimmern oder ventrikuläre Tachykardien in 16,7% der Fälle auf und nicht-schockbare Arrhythmien bei 3,2% der Patienten, die prophylaktisch Lidocain erhalten haben, 93,5% von denen wurden in das Krankenhaus eingeliefert und 62,4% wurden lebend entlassen, verglichen mit 37,4%, 7,8%, 84,9% und 44,5% von den korrespondierenden Patienten, die kein Lidocain erhalten haben (alle p<0,0001). Angepasst für relevante Kovariablen war die prophylaktische Gabe von Lidocain unabhängig mit reduzierten Odds eines erneuten Herzstillstandes durch Kammerflimmern oder ventrikuläre Tachykardien assoziiert, Odds Ratio (95% Konfidenzintervall) 0,34 (0,26 bis 0,44) und durch nicht schockbare Arrhythmien (0,47 (0,29 bis 0,78)); einer höheren Rate an Krankenhauseinweisungen (1,88, (1,28 bis 2,76)) und einem verbesserten Überleben bis zur Entlassung (1,49 (1,15 bis 1,95)). Dennoch war in einer Propensity-Wert-gematchter Sensitivitätsanalyse die einzige nützliche Assoziation von Lidocain mit dem outcome die geringere Inzidenz von einem wiederholten Herzstillstand bei Kammerflimmern/ventrikulärer Tachykardie.

FAZIT: Die prophylaktische Gabe von Lidocain unter der Rückkehr zum Spontankreislauf nach außerklinischem Herzstillstand war durchweg mit selteneren Ereignissen von Herzstillstand bei Kammerflimmern oder ventrikulärer Tachykardie assoziiert und mit therapeutischem Gleichgewicht bei anderen Messungen. Die Erwartung einer versprechenden Assoziation zwischen der prophylaktischen Gabe von Lidocain und dem outcome, ohne Evidenz für Nachteile, benötigt weitergehende Forschung.

1-Kudenchuk PJ et al. Prophylactic lidocaine for post resuscitation care of patients with out-of-hospital ventricular fibrillation cardiac arrest. Resuscitation 2013 Jun 3

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