Frei#  Inzwischen sind mehrere neue direkte orale Antikoagulanzien (NOAK) wie Apixaban, Dabigatran und Rivaroxaban auf dem Markt (2). Sie gelten als effektive Marcumar-Alternativen, aber es ist wenig bekannt, ob NOAK das Risiko für gastrointestinale Blutungen (GIB) steigern. Eine aktuelle Meta-Analyse in der Fachzeitschrift Gastroenterology ging dieser Frage nach (1).

In der Meta-Analyse wurden die Ergebnisse von 43 randomisierten Studien analysiert. In 19 Studien wurde NAOK auch mit der Standard-Behandlung (Antithrombotische Therapie z.B. mit ASS und Clodipogrel, oder auch Antikoagulation z.B. mit Marcumar) verglichen. Das gastrointestinale-(GI)-Blutungsrisiko war dabei unter NAOK insgesamt höher (OR 1.45).

Die Autoren betonen jedoch, dass die Studien sehr unterschiedlich waren, und dadurch die Aussagekraft naturgemäß vermindert ist. Das GI-Blutungsrisiko war insbesondere bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom (AKS) und mit venösen Thromboembolien gesteigert. Patienten mit Vorhofflimmern und orthopädischen Eingriffen hatten unter NAOK kein erhöhtes GI-Blutungsrisiko.

Des Weiteren war das Blutungsrisiko unter Dabigatran (Pradaxa) oder Rivaroxaban (Xarelto), jedoch nicht unter Apixaban (Eliquis) oder Edoxaban erhöht. Das allgemeine Risiko für klinisch bedeutsame schwere Blutungen war jedoch unter allen NAOK ähnlich (OR 1.16).

Fazit: Das Risiko für gastrointestinale Blutungen war unter neuen direkten oralen Antikoagulanzien (NAOK) insgesamt erhöht. Das erhöhte Risiko war meist bei Patienten mit akutem Koronarsydrom oder venösen Thromboembolien, die Dabigatran (Pradaxa) oder Rivaroxaban (Xarelto) eingenommen hatten, vorhanden.

Gleichzeitig gestehen die Autoren jedoch, dass die analysierten Studien-Daten sehr heterogen (unterschiedlich) waren, somit ist das tatsächliche Blutungsrisiko unter NAOK untereinander und im Vergleich zu anderen Substanz-Klassen schwierig zu bestimmen. Neue randomisierte Studien, die sich diesem Thema direkt widmen, sind erforderlich, um zur einen abschließenden Beurteilung zu kommen.

1- Holster IL et al. New oral anticoagulants increase risk for gastrointestinal bleeding: A systematic review and meta-analysis. Gastroenterology 2013 Jul; 145:105

2-Vorhofflimmern: Neue Antikoagulanzien oder doch Marcumar - Was Tun?, 2012

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