Frei#  Pathologische Veränderungen der peripheren Nerven werden durch klinische Untersuchung, Messung der Nervleitgeschwindigkeit und Elektromyographie (EMG) festgestellt. Als weitergehende Untersuchung wird Magnetresonanztomographie in der Regel zur Bestätigung der Veränderungen der nervlichen Strukturen eingesetzt. Für diesen Zweck wird jedoch immer häufiger die Ultraschall-Untersuchung ebenfalls eingesetzt. Bisher gab es keine direkte Vergleichsdaten zwischen den beiden Untersuchungen.

Eine aktuelle Studie verglich beide Methoden bei 53 Patienten. Als Referenz-Untersuchung wurden die operative/histopathologische oder klinische/ elektrophysiologische Untersuchungs-Ergebnisse verwendet.

Ultraschall-Untersuchung diagnostizierte die pathologischen Strukturveränderungen der Nerven häufiger als MRT (bei 43 von 46 Patienten vs. 31 von 46). Die von MRT vermissten Veränderungen waren typischerweise >2cm lang und gelegentlich außerhalb des MRT-Feldes. Bei den pathologischen Veränderungen handelte es sich vorwiegend um Mononeuropathien und brachialen Plexopathien.

Fazit: Die Ultraschall-Untersuchung hatte zur Diagnose pathologischer Veränderungen der peripheren Nerven eine höhere Sensitivität als MRT (93% vs. 67%) und eine vergleichbare Spezifität (86%). Des Weiteren ist sie wesentlich kostengünstiger und praktischer in der Durchführung als MRT. Daher empfehlen die Autoren die Ultraschall-Untersuchung als bevorzugte Bildgebungs-Untersuchung bei Verdacht auf Läsionen des peripheren Nervensystems.

Medknowledge-Anmerkung: Die sonographische Beurteilung der peripheren Nerven erfordert ein spezielles Training, daher hängt die diagnostische Sicherheit natürlich mit dem Untersucher, und mit seinem Können.

 

  1. Zaidman CM et al. Detection of peripheral nerve pathology: Comparison of ultrasound and MRI. Neurology 2013 Apr 30; 80:1634

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