Frei# Sentinel-Lymphknoten-Biopsie liefert zuverlässige Lymphknoten-Staging-Informationen, ist deutlich weniger invasiv als die axilläre Lymphknotendissektion (ALND) für Brustkrebs-Patientinnen ohne klinische Hinweise für Lymphknoten-Befall. Der Stellenwert der Sentinel-Lymphknoten-Biopsie bei Patientinnen nach Neoadjuvanter Chemotherapie, die initial Lymphknoten-Metastasen aufwiesen, ist jedoch noch unklar. Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift JAMA ging dieser Frage nach.
Es wurden die Daten der Patientinnen analysiert, die an der Studie "The American College of Surgeons Oncology Group (ACOSOG) Z1071" von 2009 bis 2011 teilgenommen hatten. Insgesamt 663 Patientinnen, die nach einer neoadjuvanten Chemotherapie Sentinel-Lymphknoten-Biopsie und auch axilläre Lymphknoten-Dissektion (ALND) hatten, waren in die Studie involviert.
Bei Frauen mit cN1-Brustkrebs (Brustkrebs mit einer Lymphknoten-Metastase) und neuadjuvanter Chemotherapie, bei denen 2 oder mehr Sentinel-Lymphknoten-Biopsien untersucht wurden, betrug die Falsch-Negativ-Rate über dem gesetzten Ziel von 10%. Somit liefern Sentinel-Lymphknoten-Biopsien keine sicheren Ergebnisse, um in dieser Patientinnen-Gruppe als Alternative zu dem invasiven axillären Lymphknotendissektion betrachtet zu werden.
Fazit: Sentinel-Lymphknoten-Biopsie ist zum jetzigen Zeitpunkt bei Brustkrebs-Patientinnen mit Lymhknoten-Metastasen und nach neoadjuvanter Chemotherapie keine zuverlässige Alternative zur invasiven axillären Lymphknotendissektion.
Möglicherweise müsste die Vorgehensweise (höhere Biopsie-Zahlen?, Verfeinerung der Methode?) und Patientinnen-Auswahl weiter verfeinert werden, um in dieser Patientinnen-Gruppe bessere Ergebnisse mit der Sentinel-Lymphknoten-Biopsie zu erzielen.