Bekanntlich gibt es bei Patienten mit anhaltendem Vorhofflimmern zwei Therapie-Möglichkeiten: Kardioversion und anschliessend Antiarrhytmika zur Sinusrhytmus-Aufrechterhaltung oder medikamentöse Herzfrequenzkontrolle (z.B. mit Betablocker oder Digitalis-Präparate). In der Vergangenheit wurde in der Regel die Kardioversion der Herzfrequenzkontrolle vorgezogen.

 

Inzwischen gibt es jedoch mehrere Studien (2), die zeigen, dass die rhythmusorientierte Therapie bei der Behandlung von Vorhofflimmern vor allem bei älteren Patienten gegenüber der frequenzorientierten Therapie keine Vorteile in Bezug auf Morbidität und Mortalität bietet. Seitdem wird das Thema kontrovers diskutiert.

 

In einer aktuellen großen Beobachtungsstudie (1) in der Fachzeitschrift Circulation war die Ryhtmuskontrolle-Strategie zur Prävention von Schlaganfällen und TIA signifikant wirksamer als die Frequenzkontrolle-Strategie. Das galt insbesondere für Patienten mit mittlerem und hohem Schlaganfall-Risiko, welches in der Studie anhand der CHADS2-Score bestimmt wurde

 

Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Frage Ryhtmuskontrolle oder Frequenzkontrolle bei Vorhofflimmern-Patienten anscheinend noch nicht entschieden. Ärzte sollten bei ihren Patienten nach individuellen Kriterien entscheiden (z.B. Patienten-Präferenzen, Therapietreue, Blutungsrisiko unter Antikoagulation, Sturzrisiko usw.).

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