Frei# Eine schwierige Frage bei Brustkrebs-Patientinnen mit Metastasen ist die Frage, wie lange die Erhaltungschemotherapie dauern, und wann sie pausiert werden sollte. Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology widmete sich dieser komplizierten Fragestellung.
In der Studie aus Korea waren insgesamt 324 Patientinnen (mittleres Alter 48Jahre) aus 10 Zentern involviert, bei denen eine Stabilisierung nach 6 Zyklen von Paclitaxel/Gemcitabin (PG) erreicht wurde. Anschließend wurden die Patientinnen entweder für Erhaltungs-Chemotherapie mit PG oder für abwartendes Beobachten randomisiert. Mittlere Beobachtungszeit betrug 33 Monate.
Das mittlere progressionsfreie Überleben (PFS) war in der Erhaltungs-Chemotherapie-Gruppe länger (7.5 vs. 3.8 Monate), das mittlere Gesamtüberleben ebenfalls (32.3 vs. 23.5 Monate). Jedoch traten hämotologische Nebenwirkungen (Grad-III Neutropenie oder höher) in der Erhaltungs-Chemotherapie-Gruppe signifikant häufiger als in der Beobachtungsgruppe (61% vs. 0.9%).
Fazit: Bei Patienten mit metastasiertem Mammakarzinom führte die Erhaltungs-Chemotherapie im Vergleich zur abwartenden Haltung zu längerem Überleben. Auf der anderen Seite verlängerte zwar die Erhaltungs-Chemotherapie das Überleben, war jedoch mit erheblichen hämatotoxischen Nebenwirkungen assoziiert, welche die Lebensqualität der Patientinnen erheblich beeinflussen können.
Patienten sollten vor einer Entscheidung individuell über die Vorteile und Nachteile der Erhaltungs-Chemotherapie informiert werden.