Stumpfe Verletzungen am Schädel oder Hirn können beispielsweise beim unachtsamen Spielen unter Kindern vorkommen. Hierbei reicht die Spanne von der Schädelprellung über die Gehirnerschütterung (Commotio cerebri) bis hin zur Hirnquetschung (Contusio cerebri).

Eine sichere klinische Beurteilung des genauen Schweregrads erscheint insbesondere bei Kindern, als wünschenswert. So kann eine unnötige Strahlenbelastung, durch eine Computertomographie (CT) vermieden werden. Deshalb ist es wichtig, anhand der klinischen Symptomatik das weitere Vorgehen zu planen. An Symptomen treten beispielsweise Bewusstlosigkeit, Amnesie, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen auf.

Amerikanische Forscher konzentrierten sich in einer Studie auf das Erbrechen. Die Prävalenz von traumatischer Hirnverletzung bei Kindern, die sich nach einem geringfügigen stumpfen Kopftrauma erbrachen wurde bestimmt. Es wurden insbesondere diese Kinder untersucht, bei denen das Erbrechen in Abwesenheit von anderen wegweisenden Befunden, einer traumatischen Hirnverletzung (beispielsweise isoliertes Erbrechen) auftrat. Die Forscher bestimmten ebenfalls den Zusammenhang zwischen Zeitpunkt des Auftretens und Stärke des Erbrechens und der Prävalenz der traumatischen Hirnverletzung.

In der Studie wurde eine sekundäre Analyse von Kindern unter 18 Jahren mit einem geringfügigen stumpfen Kopftrauma durchgeführt. In der initialen Evaluation erhoben Ärzte die Geschichte und Charakteristika des Erbrechens.

Anschließend wurde die Prävalenz klinisch auffälliger beziehungsweise in der CT sichtbarer traumatischer Hirnverletzung bestimmt.

Von den 42.112 erfassten Kindern hatten 5.557 (13,2 %) eine Krankheitsgeschichte mit Erbrechen und bei 5.392 waren die Daten vollständig erhoben. 815 von den 5.392 (15,1 %) Kindern hatten isoliertes Erbrechen.

Klinisch auffällige Hirnverletzung mit isoliertem Erbrechen kam bei 2 von 815 Patienten (0,2 %) im Vergleich zu nicht-isoliertem Erbrechen bei 114 von 4.577 (2,5 %) vor. Die Differenz betrug -2,3 %.

Von den Patienten mit isoliertem Erbrechen, bei denen eine CT durchgeführt wurde, kam eine traumatische Hirnverletzung in der CT bei 5 von 298 (1,7 %) im Vergleich zu 211 von 3284 (6,4 %) mit nicht-isoliertem Erbrechen vor. Die Differenz betrug -4,7 %.

Die Forscher fanden weder beim Zeitpunkt des Auftretens noch in der Zeit seit der letzten Phase des Erbrechens einen signifikanten und unabhängigen Zusammenhang zwischen Prävalenz von klinisch auffälliger traumatischer Hirnverletzung und auf der CT sichtbarer traumatischer Hirnverletzung.

FAZIT: Unter den Kindern, mit einem geringfügigen stumpfen Kopftrauma, die nur symptomatisches Erbrochen haben, ist die im CT sichtbare, traumatische Hirnverletzung selten und die klinisch auffällige, traumatische Hirnverletzung sehr selten. Deshalb erscheint den Forschern eine Beobachtung in der Notaufnahme als angemessen, bevor entschieden wird, ob eine CT durchgeführt wird.

Anmerkung: Die Autoren empfehlen bei Kindern mit leichten stumpfen Kopftrauma, die außer Erbrechen keine weitere Symptomatik für eine Hirnverletzung zeigen, diese zunächst zu beobachten: Wenn sie sich während der Beobachtung nicht verschlechtern, können sie vermutlich entlassen werden.

1-Dayan PS et al. Association of traumatic brain injuries with vomiting in children with blunt head trauma. Ann Emerg Med 2014 Jun; 63:657

 

 

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