Frei#  Drei aktuelle Studien (1,2,3) zur Wirksamkeit von Radiofrequenzablation bei Barrett-Ösophagus: Insgesamt war die Radiofrequenzablation relativ wirksam, auf weitere endoskopische Beobachtung kann jedoch keinesfalls verzichtet werden.

1-Studie: Rezidiv der ösophagealen intestinalen Metaplasie nach endoskopischer Mukosaresektion und Radiofrequenzablation bei Barrett-Ösophagus; Ergebnisse eines US Multicenter Konsortiums

Die Radiofrequenzablation (RFA) ist eine etablierte Methode zur Behandlung des dysplastischen Barrett-Ösophagus (BE). Obwohl Kurzzeitergebnisse der Ablation ermittelt wurden gab es Bedenken über Rezidive der intestinalen Metaplasie (IM) nach der Ablation. Wissenschaftler versuchten die Inzidenz abzuschätzen und die Faktoren zu identifizieren welche ein Rezidiv einer IM nach erfolgreicher RFA vorhersagen.

Dazu analysierten die Forscher die Daten von 592 Patienten mit BE welchen mittels RFA von 2003 bis 2011 in drei Zentren der Tertiärversorgung behandelt wurden. Die komplette Remission der intestinalen Metaplasie (complete remission of intestinal metaplasia, CRIM) wurde definiert als die Eradikation der IM (in Biopsien von Ösophagus und gastroösophagealem Übergang) sowie in Folge dokumentiert durch zwei sich anschließende Endoskopien. Das Rezidiv wurde definiert als die Auftreten von IM oder Dysplasie nach CRIM in Kontroll-Endoskopien. Die Befunde des Gastrointestinaltraktes wurden von zwei erfahrenen Pathologen bewertet.

Basierend auf der Analyse des histologischen Materials vor der RFA hatten 71% der Patienten eine hochgradige Dysplasie oder ein ösophageales Adenokarzinom, 15% hatten eine ein niedriggradige Dysplasie und 14% einen nichtdysplastischen BE. Von den behandelten Patienten wurden 448 (76%) nach der RFA bewertet. 55% der Patienten erhielten eine endoskopisch gestützte Mukosaresektion vor der RFA. Die mittlere Zeit bis zur CRIM betrug 22 Monate wobei 56% der Patienten eine CRIM nach 24 Monaten erreichten. Ein höheres Alter des Patienten sowie langstreckige Läsionen durch den BE waren assoziiert mit einer längeren Dauer bis zum Erreichen der kompletten Remission. 24 Monate nach Erreichen der CRIM betrug die Inzidenz des Rezidivs 33%; 22% aller Rezidive die erkannt wurden waren dysplastische BE. Es waren keine demographischen oder endoskopischen Faktoren assoziiert mit dem erneuten Auftreten der Erkrankung. Komplikationen ergaben sich bei 6,5% der Patienten die mittels RFA behandelt wurden, dabei am häufigsten Strikturen.

Fazit: Bei Patienten mit einem Barrett-Ösophagus die mit einer Radiofrequenzablation behandelt wurden befanden sich nach 24 Monaten 56% in kompletter Remission. Jedoch bekamen 33% der Patienten innerhalb der folgenden 2 Jahre ein Rezidiv. Die meisten Rezidive waren dabei nichtdysplastisch und endoskopisch therapierbar, jedoch ist die weitere Beobachtung nach erfolgter Radiofrequenzablation essentiell.

Nachtrag 25.10.2013: Auch eine aktuelle Meta-Analyse (4) in der Fachzeitschrift Clinical Gastroenterology and Hepatology zeigt, dass Radiofrequenzablation eine relativ schonende Methode zur Therapie von Barret-Ösophagus ist. Die Meta-Analyse von 18 Studien zum Thema zeigte, dass die Beseitigung der Barrett-Ösophagus-Läsionen durch Radiofrequenzablation in den meisten Fällen in den ersten Jahren wirksam und anhaltend war.

1-Gupta M et al. Recurrence of esophageal intestinal metaplasia after endoscopic mucosal resection and radiofrequency ablation of Barrett's esophagus: Results from a US multicenter consortium. Gastroenterology 2013 Jul; 145:79

2-Haidry RJ et al. Radiofrequency ablation and endoscopic mucosal resection for dysplastic Barrett's esophagus and early esophageal adenocarcinoma: Outcomes of the UK National Halo RFA Registry. Gastroenterology 2013 Jul; 145:87.

3-Phoa KN et al. Remission of Barrett's esophagus with early neoplasia 5 years after radiofrequency ablation with endoscopic resection: A Netherlands cohort study. Gastroenterology 2013 Jul; 145:96.

4-Efficacy and Durability of Radiofrequency Ablation for Barrett’s Esophagus: Systematic Review and Meta-analysis, 2013

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