Frei# Eine aktuelle Studie (1) in der Fachzeitschrift NEJM untersuchte die Auswirkungen des Testosteron- und Östrogen-Mangels auf Muskelmasse und sexuelle Funktion bei Männern.
Insgesamt 198 gesunde Männer zwischen 20 bis 50 Jahren erhielten Goserelin zur Unterdrückung der körpereigenen Testosteron- und Estradiol (Vorstuffe für Östrogen)-Produktion im Hoden. Anschließend wurden die Männer 16 Wochen lang für Testosteron-Gel oder Placebo randomisiert.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Testosteron-Menge, die zum Erhalt der Körper- und Fettmasse, Muskelstärke und sexuellen Funktion bei Männern stark variierte. Testosteronmangel führte insgesamt zur Abnahme der Körpermasse und Muskelstärke. Östrogene werden bei Männern aus Androgenen gebildet, somit steuert ein Testosteronmangel auch zu einem Östrogenmangel. Der Östrogenmangel führte wiederum in der aktuellen Studie zu einer Zunahme der Körpermasse, anders gesagt zu Adipositas. Testosteron- und Östrogenmangel wiederum trugen beide zu einer Abnahme der sexuellen Funktion, sprich Libido.
Fazit: Also fassen wir zusammen. Testosteronmangel, welcher mit zunehmendem Alter auftritt, führt zur Verminderung der Körperkraft, Östrogenmangel fördert Adipositas. Beides wiederum führen zu einer Abnahme der sexuellen Aktivität.
Welche therapeutische Konsequenzen aus den Ergebnissen der aktuellen Studie gezogen werden können ist noch unklar. Testosteronsubstitution im Alter ist unter den Medizinern umstritten. Östrogensubstitution ist wiederum laut der WHI-Studie bei postmenopausalen Frauen mit Risiken verbunden.