Frei# Die vorliegende Studie hatte zum Ziel festzustellen, ob sich Metformin bei der Gewichtsreduktion für ambulant behandelten Psychiatriepatienten mit chronischer Schizophrenie oder schizoaffektiver Störung eignet.
In einer randomisierten Doppelblindsude nahmen 148 klinisch stabile, übergewichtige (BMI>27), ambulant behandelte Patienten mit der Diagnose Schizophrenie oder schizoaffektiver Störung teil. Eine Gruppe von Patienten erhielt für den Zeitraum von 16 Wochen Metformin, die andere Gruppe ein Plazebopräparat. Metformin wurde auf bis zu 1,000mg zweimal täglich titriert, soweit dies durch die Patienten toleriert wurde.
Alle Patienten erhielten weiterhin ihre normal verschriebene Medikation, sowie einen wöchentlichen Diätplan und Sportberatung. Das primäre Messergebnis der Studie war die Gewichtsveränderung von den teilnehmenden Patienten gemessen über einen Zeitrum von 16 Wochen.
58 Patienten in der Metformin (77.3%) und 58 Patienten in der Plazebogruppe (81.7%) unterzogen sich der gesamten 16-wöchigen Behandlungszeit und wurden bei der Studienauswertung berücksichtigt. Der mittlere Gewichtsverlust lag in der Metformingruppe mit 3.0kg um 2.0 Kg signifikant höher als in der Plazebogruppe, in welcher Patienten im Durchschnitt 1.0 Kg Körpergewicht verloren hatten. (95%ige Konfidenzintervalle (KI): - 4.0 Kg bis - 2.0 Kg vs. -2.0 Kg bis 0.0 kg Gewichtsabnahme, bzw. - 3.4 Kg bis - 0.6 Kg Unterschied beim Gruppenvergleich). Metformin behauptete sich auch mit einem signifikanten Vorteil hinsichtlich des BMI (- 0.7, KI -1.1 bis -0.2), Triglyceriden (- 20.2 mg/dL, KI -39.2 mg/dL bis – 1.3 mg/dL), und dem Anteil an Hämoglobin A1C (-0.07%, KI -0.14% bis -0.004%). Durch Metformin bedingte Nebenwirkungen waren hauptsächlich kurzweilig andauernde grastrointestinale Beschwerden, welche zudem nur in wenigen Fällen als Grund zum Behandlungsabbruch von Patienten genannt worden waren.
Fazit: Metformin zeigte bescheidene Effekte bei der Gewichtsreduktion und sowie Minderung weiterer Risikofaktoren wie Triglyzeride für kardiovaskuläre Erkrankungen in der untersuchten Patientengruppe, welche aus klinisch stabilen, übergewichtigen ambulant behandelten Psychiatriepatienten mit chronischer Schizophrenie oder schizoaffektiver Störung bestand.
Eine signifikante Zeit-Behandlungs-Interaktion legt nahe, dass Patienten vor Allem von längeren Behandlungszeiträumen profitieren könnten. Metformin könnte eine wichtige Rolle bei der Reduktion der mit Übergewicht einhergehenden Gesundheitsrisiken sowie Stoffwechselstörungen bei Schizophreniepatienten spielen.