Frei# Ergebnisse der Women’s Health Initiative (WHI) von 2002 bestätigt.
2002 hatte die große die Women’s Health Initiative (WHI) in den USA gezeigt, dass die Langzeit-Therapie postmenopausaler Frauen mit Östrogen-Gestagen-Kombinationen das Risiko von Brustkrebs und kardiovaskulären Krankheiten (wie KHK,Schlaganfall und Lungenembolie) signifikant erhöht. Die Studie hat seitdem Diskussionen ausgelöst, ob Hormonersatztherapie tatsächlich solche gravierende Folgen hat. Die Ergebnisse hatten für die Patienten und Ärzte weitreichende Folgen, seitdem wird es angestrebt, die Hormonersatztherapie bei postmenopausaler Frauen viel restriktiver und in niedrigeren und veränderten Kombinationen einzusetzen.
Parallel zur randomisierten WHI-Studie läuft seitdem eine Beobachtungsstudie von WHI. Die WHI-Beobachtungsstudie analysiert die Brustkrebs-Inzidenz bei 41.449 Frauen, die in den ersten 2 Jahren nach der Studien-Aufnahme negative Mammographien hatten, und entweder Hormonersatztherapie mit Östrogen-Gestagen-Kombinationen oder keine Hormonersatztherapie hatten. Die Beobachtungszeit betrug etwa 11 Jahre.
Die Ergebnisse zeigten, dass Brustkrebs-Inzidenz in der Hormonersatztherapie-Gruppe höher war (OR 0,60 vs. 04.2% in absoluten Zahlen; HR 1,55). Das heißt das Brustkrebsrisiko war bei Frauen, die Östrogen-Gestagen-Kombinationen hatten insgesamt 1,5x höher. Die Prognose nach Brustkrebs-Diagnose war in beiden Gruppen ähnlich, wenn auch die Gesamt-Mortalität in der Hormon-Anwender-Gruppe höher lag (HR 1.65).
Fazit: Die Autoren ziehen die Folgerung, dass die Ergebnisse der aktuellen WHI-Studie mit der ersten randomisierten WHI-Studie konsistent sind. Hormonersatztherapie mit Östrogen-Gestagen-Kombinationen bei postmenopausalen Frauen ist mit einem signifikant erhöhten Risiko assoziiert.
Da die Prognose nach Brustkrebs in der Hormonersatztherapie- und Kontroll-Gruppe ähnlich war, und gleichzeitig die Gesamtmortalität in der Hormontherapie-Gruppe höher lag, kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die Hormonersatztherapie in dieser Gruppe ebenfalls zu einer erhöhten Brustkrebs-Mortalität führt.