Frei#  Die relativ unerforschte Arteriosklerose des intrakraniellen Teils der Arteria carotis ist eine mögliche, wichtige Ursache für einen Schlaganfall.

Eine aktuelle Kohortenstudie aus Rotterdam untersuchte den Zusammenhang zwischen der Arteriosklerose und dem Risiko für einen Schlaganfall mit einer Nachbeobachtungszeit von sechs Jahren. Es wurde zwischen 2003 und 2006 bei zufällig ausgewählten 2323 Schlaganfall-freien Menschen (mittleres Alter 69,5 Jahre) eine Computertomographie durchgeführt, um das Arteriosklerose-Grad des intrakraniellen Karotis zu bestimmen.

Alle Teilnehmer wurden kontinuierlich für das Auftreten eines Schlaganfalls bis 2012 beobachtet.

Während der Nachbeobachtungszeit von 14 055 Personenjahren erlitten 91 Teilnehmer einen Schlaganfall, von denen 74 ischämisch waren. Größerer Grad einer intrakraniellen Karotis-Arteriosklerose war mit einem höheren Risiko für einen Schlaganfall assoziiert, unabhängig von den kardiovaskulären Risikofaktoren, dem Karotis-Plaque-Score im Ultraschall und den Kalzifikationen in anderen Gefäßen (HR 1,43). Die intrakranielle Kalzifikation der Karotis trug zu 75% aller Schlaganfälle bei; für den Aortenbogen und die Kalzifikation von extrakraniellen Karotidenabschnitten war die Schlaganfall-Inzidenz respektive nur 45% und 25%.

FAZIT: Die Ergebnisse zeigen, dass die intrakranielle Arteriosklerose der Arteria carotis einen Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall darstellt. Abschnittes für mehr Schlaganfälle verantwortlich ist, als die Kalzifikation von proximaler gelegenen Arterienabschnitten.

Anmerkung: Bisher wurden auch asymptomatische Patienten mit hochgradigen extrakraniellen Karotisstenosen (>70%) als Schlaganfall-gefährdet angesehen. Häufig erhalten diese dann einen Karotisstent oder werden einer operativen Endarteriektomie unterzogen. Die Ergebnisse der aktuellen Studie werfen Fragen bezüglich dieser Vorgehensweise auf.

1-Daniel Bos et al: Intracranial Carotid Artery Atherosclerosis and the Risk of Stroke in Whites: The Rotterdam Study. JAMA Neurol. 2014;71(4):405-411. doi:10.1001/jamaneurol.2013.6223

 

 

 

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