Frei#  Die Autoren einer aktuellen Studie haben die Daten von Patienten analysiert die unter Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) eine intrakranielle Blutung (IKB) erlitten hatten. Das Ziel der Studie war die Bestimmung des Risikos einer erneuten IKB nach Wiederaufnahme der VKA-Antikoagulation.

Die CHIRONE Studie sammelte die Daten der geeigneten Patienten anhand der Datenbanken von 27 Zentren, welche allesamt der Italian Federation of Anticoagulation Clinics angehörten.

Die Autoren erhielten die Daten von 267 Patienten (163 Männer und 104 Frauen, mit einem Durchschnittsalter von 73.9 Jahren), die nach einer intrakraniellen Blutung mit VKA Antikoagulation behandelt wurden. Während der Gesamt-Follow-Up-Zeit (778 Patientenjahre) erlitten 20 Patienten eine erneute intrakranielle Blutung (7,5%, mit einer Rate von 2,56 pro 100 Patientenjahre). Die erneute Hirnblutung ereignete sich nach einer Durchschnittszeit von 16,5 Monaten, wobei 5 Patienten daran verstarben (25%, mit einer Rate von 0,4 pro 100 Patientenjahre). Die durschschnittliche INR zum Zeit des Rezidivs der intrakranillen Blutung betrug 2,2.

Verschiedene Risikofaktoren konnten mit dem Blutungsrezidiv in Verbindung gebracht werden: männliches Geschlecht, arterieller Hypertonus, Herzklappenprothesen, früherer ischämischer Infarkt, Nierenversagen, Krebserkrankungen und frühere Spontanereignisse.Keiner dieser Faktoren hatte für sich alleine statistische Relevanz. Mehr als ein Drittel der spontanen Rekurrenzen ereigneten sich bei Patienten mit einem posttraumatischen Ereignis.

Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Patienten mit Vorgeschichte einer intrakraniellen Blutung (IKB) ein signifikantes Risiko eines IKB-Rezidivs haben, wenn sie mit Vitamin K Antagonisten antikoaguliert werden. Alle Patienten mit Vorgeschichte einer intrakraniellen Blutung benötigen eine aufmerksame Beurteilung des thromboembolischen Risikos, damit der klinische Nutzen der (Wieder)Aufnahme der Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten gut abgeschätzt werden kann.

Anmerkung: Die Studien-Ergebnisse zeigen, dass eine Antikoagulation mit Marcumar bei den meisten Patienten nach einer Hirnblutung wieder aufgenommen werden kann. Weniger als 10% der Patienten hatten eine erneute Hirnblutung erlitten. Eine Alternative zur Reduktion der Hirnblutungs-Rezidive in dieser Patientengruppe wären möglicherweise der Einsatz der neuen Antikoagulanzien. Aktuelle Studien zeigen, dass z.B. unter Dabigatran im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten weniger zu Hirnblutungen kommen.

1- Poli D et al. Recurrence of ICH after resumption of anticoagulation with VK antagonists: CHIRONE Study. Neurology 2014 Feb 21

2-Dabigatran: Weniger Hirn- aber mehr gastrointestinale Blutungen im Alter, 14.05.2014

 

 

 

 

 

 

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