Bekanntlich wird der Blutdruck bei Diabetikern streng kontrolliert, um die kardiovaskulären Risiken zu reduzieren. Eine aktuelle Meta-Analyse in „JAMA" untersuchte die Verbindung zwischen der Grad der Blutdrucksenkung und Vorbeugung der kardiovaskulären Krankheiten bei Diabetes-Typ-2 (1).
Die Autoren recherchierten in MEDLINE nach grossen randomisierten Studien zum Thema, die zwischen 1966 und 2014 erschienen sind. Am Ende wurden 40 Studien mit 100.354 Teilnehmern in die Analyse eingeschlossen. Die Ergebnisse:
Diabetiker mit initialem systolischen Blutdruck > 140mmHG hatten insgesamt ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Die Senkung des systolischen Blutdruckes um je 10mmHg besserte das Outcome signifikant.
Die Ergebnisse unterstützen somit die Empfehlungen der europäischen Hypertonie-Leitlinie von 2013, die für alle Patienten ein Blutdruck-Ziel von 140mmHg systolisch empfohlen hatte. In früheren Leitlinien wurden auch niedrigere systolische RR-Werte für Hochrisiko-Patienten, darunter auch Diabetiker, empfohlen.
Die bekannte ACCORD-Studie hatte 2010 ebenfalls gezeigt, dass intensive Blutdruck- und Lipid-Kontrolle bei Diabetikern-Typ-2 nicht wirksam ist (3). Im Gegenteil zu niedrige Blutdrücke durch Antihypertensiva können unnötig Symptome wie Schwindel, Synkopen und weitere Medikamenten-Nebenwirkungen hervorrufen.
2-Europäische Hypertonie-Leitlinie 2013
3-Diabetes: Intensive Blutdruck- und Lipid-Kontrolle ebenfalls nicht wirksam, 04/2010