2012 hatten wir eine Studie vorgestellt, die gezeigt hatte, dass Säureblocker (PPI) schwere Clostridium-difficile-Diarrhö begünstigen. Inzwischen haben weitere Studien diese Assoziation ebenfalls gezeigt. Was jedoch bisher noch unklar ist, ob PPI auch das Rezidivrisiko bei Patienten, die bereits eine Clostridium-. Difficile-Infektion (CDI) hatten, ebenfalls erhöht. Eine aktuelle Meta-Analyse in „JAMA Internal Medicine“ ging dieser Frage nach (1).

Die Autoren werteten die Daten von 16 Beobachtungsstudien aus. 7703 Teilnehmer mit CDI waren in die Studien eingeschlossen, von denen 20% einen Rezidiv erlitten hatten.
Das Rezidivrisiko bei Patienten unter Säureblocker (meist PPI) betrug 22.1% verglichen mit 17.3% bei Patienten ohne Säureblocker (OR 1.52). Nach Anpassung der Subgruppen-Merkmalen war das Risiko mit einem OR von 1.4 weiterhin erhöht.
Anmerkung: Die Assoziation ist eindeutig. Patienten mit Z.n. CDI sollten nach Möglichkeit keine PPI erhalten, wenn dann nur bei harter Indikation.
Irgendwie ist die der "Kampf" für die indikationsgerechte Verschreibung der PPIs wie der Kampf gegen die Windmühlen. Seit Jahren hat sich in der gängigen Praxis nichts geändert.

  1. Tariq et al. Association of gastric acid suppression with recurrent Clostridium difficile infection: A systematic review and meta-analysis. JAMA Intern Med. 2017 Mar 27

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