Antibiotika assoziierte-Diarrhö und Clostridium-difficile-Diarrhö, welche ebenfalls durch Antibiotika begünstigt wird, wird vor allem bei älteren Menschen zunehmend ein Problem. Während die Antibiotika assoziierte-Diarrhö selbst aufhört, kann unter unter Clostridium-difficile-Infektion zu Komplikationen und Rezidiven kommen.
Frühere Arbeiten zeigten, dass Probiotika-Einnahme das Risiko einer Antibiotika assoziierte-Diarrhö verringern kann (2). Dahinter steckt die Vorstellung, dass die in Probiotika-enthaltene Bakterien Darmflora stabilisieren können. Die bisherigen Studien zu dieser Fragestellung hatten jedoch unterschiedliche Settings mit wenig Aussagekraft. Zum ersten ging eine randomisierte Studie (1) in der Fachzeitschrit Lancet der Frage nach, ob Probiotika Antibiotika-Diarrhö und Clostridium-difficile-Diarrhö bei alten Patienten tatsächlich vorbeugen kann.
In England wurden 17420 Patienten gescreent, und 2.941 (Alter > 65J) heraus gefiltert, die dabei waren in 5 Krankenhäusern eine Antibiotika-Therapie zu starten. 1493 Patienten wurden für Probiotika-Kapseln mit lebenden Milchsäure- und Bifidobakterien (Lactobacilli und Bifidobacteria) und 1488 für Placebo für 21 Tage randomisiert.
Die Beobachtungszeit betrug 8 Wochen. Das Vorkommen der Antibiotika-Diarrhö (10.8% vs. 10.4%) und Clostridium-difficile-Diarrhö (0.8% vs. 1.2%) war in der Probiotika-Gruppe und Placebo-Gruppe ähnlich.
Fazit: Prophylaktische Probiotika-Einnahme vor einer Antibiotika-Therapie schützt weder vor einer Antibiotika assoziierte-Diarrhö noch vor einer Clostridium-difficile-Diarrhö.
Medknowledge-Anmerkung: Noch eine schöne populäre Idee, die der harten Realität einer randomisierten Studie nicht standhält. Abgesehen von der Unwirksamkeit, warum müssen immer sofort Probiotika-Kapseln sein, warum können die Patienten nicht einfach einen Becher Joghurt essen?
2-Probiotika zur Prävention und Therapie der antibiotika-assoziierten Diarrhoe? 2012