Frei# Sind periphere zentralvenöse Katheter (PICC) genauso sicher wie konventionelle ZVKs?
Peripher eingeführte zentralvenöse Katheter (PICC) werden aufgrund der einfacheren Platzierung (über die Armbeuge-Venen) immer häufiger durchgeführt. Eine aktuelle US-Metaanalyse (1) in der Fachzeitschrift Lancet untersuchte deren Sicherheit im Vergleich zu konventionellen zentralvenösen Kathetern (ZVK), die über V. Subclavia oder V. Jugularis interna gelegt werden.
Insgesamt wurden die Ergebnisse von 64 Studien mit 29503 Patienten analysiert. Die Ergebnisse von 11 Vergleichsstudien zeigten, dass peripher eingeführte ZVKs (PICC) im Vergleich zu konventionellen ZVKs mit einem höheren Risiko für tiefe Venenthrombosen, jedoch nicht für Embolien assoziiert sind. Mit einem „OR von 2,55" war das relative Thrombose-Risiko unter PICC fast doppelt zu hoch wie unter konventionellen ZVKs. Das Thrombose-Risiko war insbesondere bei Schwerkranken und Krebs-Patienten erhöht.
Fazit: Peripher eingeführte zentralvenöse Katheter (PICC) sind doch nicht so sicher. Die Ergebnisse zeigen, dass die vermeintlich einfache Handhabung und Patientenkonfort der PICCs mit einem erhöhten Thrombose-Risiko einhergeht. Das Risiko war bei Patienten mit schweren Erkrankungen oder mit Krebs besonders erhöht. Bei der Entscheidung zur Platzierung der PICCS soll das Thrombose-Risiko gegen die Vorteile, wie die einfachere Platzierung, abgewogen werden.
Eine interessante Frage wäre, wie das PICC-Thromboserisiko bei bereits therapeutisch antikoagulierten (Marcumar und Co.) Patienten ist.