Eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift "Academic Emergency Medicine" untersuchte bei Kindern mit einem blanden Trauma (ohne äussere Verletzungszeichen) nach einem Verkehrsunfall die Assoziation zwischen Sicherheitsgurt-Zeichen und intra-abdominelle Verletzungen. Als Sicherheitsgurt-Zeichen/Abdruck wurden Erytheme, Hautblutungen oder Abrasionen im Bereich des Sicherheitsgurtes angesehen.
Insgesamt 3740 Kinder mit blandem Trauma nach einem Verkehrsunfall waren in die Studie involviert, bei denen die Sicherheitsgurt-Zeichen dokumentiert waren. 16% wiesen die beschriebenen Sicherheitsgurt-Zeichen auf. Unter den 1864 Kindern, die sich einer abdominellen Diagnostik (CT-Abdomen, Laparotomie/Laparoskoskopie, oder Autopsie) unterzogen, waren die intra-abdominellen Verletzungen bei Kindern mit Sicherheitsgurt-Zeichen signifikant häufiger, als bei Kindern ohne Sicherheitsgurt-Zeichen (19% vs. 12%). Dieser Unterschied war an erster Linie auf das größere Risiko für gastrointestinale Verletzungen zurückzuführen (11% vs. 1%; RR: 9.4).
Intraabdominelle Verletzungen wurden bei 11 von 194 (5.7%) Kindern mit Sicherheitsgurt-Zeichen festgestellt, die initial klinisch unauffällig waren.
Fazit: Kinder mit Sicherheitsgurt-Zeichen nach einem Verkehrsunfall erfordern eine genaue Diagnostik für intra-abdominelle Verletzungen, zumindest eine längere Beobachtungsdauer, auch wenn sie zunächst klinisch unauffällig sind.
2-Kinder mit V.a. innere Bauchverletzungen: Voraussage-Wert von Abdomen-CT in der Notaufnahme