Vitamin-D-Mangel gilt als ein globales Gesundheitsproblem. Nach den Autoren einer aktuellen Studie (1) hätten epidemiologische Studien gezeigt, dass Vitamin-D kardioprotektive und neuroprotektive Wirkungen (2) aufweist, und somit eine wichtige Rolle im Immunsystem spielt. Die neue Studie evaluierte in einem weiteren Schritt die Assoziation zwischen Vitamin-D-Serumspiegel und schweren postoperativen Komplikationen nach nicht-kardialen Operationen.

Die Mediziner analysierten retrospektiv die Daten von 3509 Patienten, die sich einer nicht-kardialer Operation in einer Klinik in Cleveland/USA unterzogen hatten, und bei denen vorher Vitamin-D-Spiegel gemessen wurde. Die verschiedenen Patienten-Variablen wurden dabei statistisch berücksichtigt. Die Ergebnisse:

Hohe Vitamin-D-Konzentrationen waren mit einer geringeren in-Hospital-Mortalität und -Morbidität assoziiert (P: 0.003).

Jede Zunahme von Vitamin-D um 5ng/mL in einem Bereich zwischen 4 bis 44ng/mL verbesserte das in-Hospital-Outcome signifikant. Patienten mit Vitamin-D-Werten < 13ng/mL hatten das höchste Risiko für perioperative Komplikationen. Bei Werten > 13ng/mL gab es zwischen den einzelnen Patientengruppen (gebildet nach Vitamin-D-Spiegel) keine Outcome-Unterschiede.

Fazit: Die Autoren schlussfolgern, dass Vitamin-D-Werte mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen (Krankenhaus-Mortalität, schwere Infektionen und schwere kardiovaskuläre Komplikationen) nach nicht-kardialen Operationen assoziiert sind. Niedriger Vitamin-D-Serumspiegel steigere deutlich das perioperative Operationsrisiko. Sie fordern nach neuen Studien, ob eine präoperative Vitamin-D-Supplementation das Risiko für perioperative Komplikationen mindern kann.

Anmerkung: In letzter Zeit erscheinen immer mehr Studien über die nützlichen Effekte von Vitamin-D. Kürzlich hatte eine Studie in "Neurology" gezeigt, dass Vitamin D-Mangel ein Demenzrisiko darstelle. Das erinnert ein wenig an die Zeit vor ein paar Jahren, als Vitamin-E als kardioprotektiv präsentiert wurde, in dem es die freien Radikale "entschärft" und somit das Herz schützt. Vitamin-E-Substitution hat sich im Nachhinein mehr schädlich als Nützlich beim Herzinfarkt gezeigt. Es ist klar, viele ältere Menschen haben Mangelernährung und somit auch einen Vitamin-D-Mangel, das müsste natürlich korrigiert werden. Darüber hinaus sollte man jedoch vorsichtig sein, Vitamin-D weitere Schutz-Eigenschaften aufzuladen, bevor randomisierte Studien diese bewiesen haben, zumal viele Menschen unkritisch Nahrungsergänzungsmittel Tag für Tag einnehmen.

1-Turan, Alparslan et al: The Association of Serum Vitamin D Concentration with Serious Complications After Noncardiac Surgery Anesthesia & Analgesia: September 2014 - Volume 119 - Issue 3 - p 603–612

2-Littlejohns TJ et al. Vitamin D and the risk of dementia and Alzheimer disease. Neurology 2014 Sep 2; 83:1.

 

 

 

 

 

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