Frei# Prostaglandin-Analoge werden häufig gegen das Weitwinkelglaukom angeordnet. Sie fördern den Abfluss von Flüssigkeit aus dem Augeninneren ins Blut. Die Therapie verfolgt das Ziel, durch Senkung des intraokularen Druckes (IOP: Augeninnendruck) den Sehverlust bei Glaukom zu reduzieren. Bisher gibt es jedoch keine Placebo-kontrollierte Langzeit-Studien über die Wirksamkeit der Prostaglandin-Analoge. Eine aktuelle randomisierte Studie aus England überprüfte als erste grosse placebo-kontrollierte Studie, ob der Prostaglandin-Analog Latanoprost verglichen mit der Placebo den Sehverlust signifikant reduzieren kann (1).
Insgesamt 516 Patienten mit neu-diagnostiziertem Weitwinkelglaukom aus tertiären Augenkliniken wurden in die Studie eingeschlossen. Die Patienten wurden entweder für Latanoprost-Augentropfen 0,005% oder für Placebo-Tropfen einmal täglich randomisiert. Der primäre Outcome war die Verschlechterung der Sehfunktion in den nächsten 24 Monaten.
Die Studie musste aufgrund einer Interims-Analyse gestoppt werden, da es große Unterschiede hinsichtlich der Sehverschlechterung zwischen den beiden Gruppen festgestellt wurde.
Der intraokuläre Druck war zu Beginn durchschnittlich 19.6mmHg in der Latanoprost-Gruppe, und 20.1mmHg in der Placebo-Gruppe. Nach 24 Monaten wurde der intraokulare Druck um durchschnittlich 3.8mmHg in der Latanoprost-Gruppe, und lediglich um 0.9mmHg gesenkt. Das visuelle Sehfeld war in der Latanoprost-Gruppe signifikant länger als in der Placebo-Gruppe erhalten (angepasste HR 0.44). Es gab 18 unerwünschte Komplikationen, die jedoch nicht mit dem Latanoprost im Zusammenhang standen.
Fazit: Diese war die erste randomisiert-kontrollierte Studie, die zeigte, dass Sehverlust durch Weitwinkelglaukom durch Senkung des intraokularen Druckes mit Prostaglandin-Analogen signifikant reduziert werden kann.