Derzeit erfordert die Diagnose einer leichtgradigen COPD das Vorhandensein der Ratio von FEV1/VK < 70 % bei der Spirometrie. Viele Raucher mit Atemproblemen haben jedoch bei der Spirometrie normale Werte von FEV1/VK. Eine aktuelle Studie in "NEJM" untersuchte die respiratorischen Symptome von 2736 Rauchern oder Ex-Rauchern, die bei der Spirometrie eine erhaltene Lungenfunktion zeigten.
Respiratorische Symptome (wie Dyspnoe, Husten mit Auswurf) waren bei 50% der Teilnehmer mit normalem Spirometrie-Befund vorhanden.
Die Beobachtungszeit betrug ca. 2 Jahre. Die Anzahl der Exazarbationen unter den symptomatischen Rauchern, die einen normalen Spirometrie-Untersuchung hatten, war signifikant höher als bei asymptomatischen Rauchern mit normalem Spirometrie-Befund (0.27 vs. 0.08).
Auch die 6-Minuten-Gehstrecke war bei den symptomatischen Rauchern kürzer als bei asymptomatischen Rauchern.
Thorax-CT zeigte bei symptomatischen Rauchern eine höhere Verdickung der Bronchien-Wände als bei asymptomatischen Rauchern.
42% der symptomatischen Raucher verwendeten Bronchodilatatoren und 23% inhalative Glukokortikoide.
Fazit: Auch die symptomatischen Raucher mit initial normaler Spirometrie können Exazerbationen, Einschränkung der Aktivitäten und Evidenz für eine Atemwegserkrankung haben. Diese Patienten verwenden oft Asthma- und COPD-Medikation trotz gegenteiliger Leitlinien-Empfehlungen.
Weitere Studien sollten den Einsatz COPD- und Asthma-Medikation bei diesen Patienten überprüfen, wie weit diese wirksam sind.