Frei# In der renommierten Fachzeitschrift NEJM erschien am 19.09.2013 eine Übersicht zum Management von Karotisstenose (1). Wir stellen wichtige Punkte in Kurzform vor:
-Erkrankungen der Arteria carotis (Halsschlagader) ist eine häufige Schlaganfall-Ursache, und kann durch nicht-invasive Untersuchungen (wie Karotis-Doppler-Untersuchung) diagnostiziert werden.
-Kontrolle von Tabak-Konsum, Hypertonie und Hyperlipidämie und Verwendung von antithrombotischen Medikamenten (wie ASS) sind bei Patienten mit Karotisstenose zur Schlaganfall-Risikoreduktion indiziert.
-Patienten mit ischämischem Schlaganfall oder TIA in Karotis-Durchblutungsbereich:
--Patienten mit >70% ipsilateraler Karotisstenose durch Arteriosklerose: Operative Karotis-Endarterektomie innerhalb von 2 Wochen nach Ereignis erwägen.
--Patienten mit 50%- bis 60%-iger ipsilateraler Karotisstenose durch Arteriosklerose: Karotis- Endarterektomie mit fraglichem Nutzen
--Patienten mit < 50%- bis 60%-iger ipsilateraler Karotisstenose durch Arterosklerose: Karotis- Endarterektomie ohne Nutzen
-Karotis-Stenting ist eine Alternative zur Karotis- Endarterektomie, insbesondere bei Patienten mit hohem operativen Risiko und bei jüngeren Patienten (Alter < 70 J)
- Antithrombotische Medikation: Für sekundäre Langzeit-Schlaganfall-Prävention würden die Leitlinien ASS, Clodipogrel, oder eine Kombination aus ASS plus Dipyridamol empfehlen. Die Kombination von ASS plus Clodipogrel wird aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos nicht empfohlen, wenn auch Daten aus Koronar-Stent-Studien zeigen, dass ASS plus Clodipogrel nach Karotis-Stenting für eine kurze Zeit (1 bis 3 Monate) gefolgt von routinemäßiger ASS-Monotherapie eingesetzt werden könnten.
1-James C. Grotta: Carotid Stenosis. N Engl J Med 2013; 369:1143-1150