Familiäre Vorbelastung gilt als Risikofaktor für Dickdarmkrebs. Besonders gefährdet sind in der Regel die Geschwister und Kinder der Krebspatienten. Denen wird früher als sonst, und nicht erst ab 50 Jahren, die Teilnahme an Dickdarm-Früherkennungsprogrammen empfohlen. Bisher ist jedoch wenig bekannt, wie das Risiko aufgrund der Familienvorgeschichte ändert, wenn die Menschen älter werden. Eine aktuelle Studie in „Gastroenterology" ging dieser Frage nach.
Die Autoren analysierten die Daten des grossen US-Krebs-Früherkennungs-
Insgesamt war die familiäre Vorbelastung mit Dickdarmkrebs mit einem erhöhten Risiko für Dickdarmkrebs (HR: 1.30) und Mortalität assoziiert (HR: 1.31).
Menschen mit 1 Verwandten ersten Grades oder mit 2 Verwandten zweiten Grades mit Dickdarmkrebs in der Vorgeschichte hatten ein höheres Dickdarmkrebs-Risiko. Und Personen mit 2 oder mehr Verwandten ersten Grades mit Dickdarmkrebs hatten das höchste Risiko.
Wenn jedoch nur 1 Verwandter ersten Grades vom Dickdarmkrebs betroffen war, hatte das Alter dieses Verwandten zum Zeitpunkt der Diagnose keinen Effekt auf das Dickdarmkrebs-Risiko (Medknowledge-Anmerkung: Dieser Befund ist deswegen so wichtig, weil manche Leitlinien empfehlen, bei Menschen mit 1 Verwandtem ersten Grades mit Dickdarmkrebs mit der Früherkennung 10 Jahre früher als das Alter des betroffenen Verwandten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung zu beginnen).
Fazit: Nach 55 hatten Menschen mit einem Verwandten ersten Grades mit Dickdarmkrebs hatten nur ein mäßig erhöhtes Risiko für Dickdarmkrebs und Sterblichkeit.
Menschen mit ?2 Verwandten ersten Grades mit Dickdarmkrebs haben weiterhin erhöhtes Dickdarmkrebs -Risiko auch in fortgeschrittenem Alter. Die Autoren empfehlen Änderung der Leitlinien-Empfehlungen mit Berücksichtigung der Ergebnisse der Studie.
2-Mehr lesen: Was wird bei familiärer Vorbelastung empfohlen? – Lifeline