Magen-Darm-Blutung ist bekanntlich eine häufige Komplikation der antikoagulierten Patienten. Auch die neuen Antikoagulanzien [NOAK; Dabigatran (Pradaxa®), Rivaroxaban (Xarelto®), Apixaban (Eliquis®); 2] sind mit einem erhöhten gastrointestinalen Blutungsrisiko assoziiert. Eine aktuelle Übersicht und Meta-Analyse untersuchte das Blutungsrisiko unter NOAK´s und verglich dieses mit Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar und Co.) und antithrombotischen Medikamenten (ASS).
Die Autoren werteten die Daten von 23 randomisierten Studien, die bis Juli 2015 zu diesem Thema publiziert wurden, aus. Die Ergebnisse:
Das Blutungsrisiko der einzelnen NOAK´s untereinander war gleichartig.
Bei Vorhofflimmern-Patienten war das Risiko für schwere gastrointestinale (GI) Blutungen unter NOAK´s und Vitamin-K-Antagonisten (RR 1.08) aber auch unter ASS (RR 0.78) und niedermolekularen Heparinen (RR 1.42) vergleichbar. Dies galt auch für Patienten, die sich einer orthopädischen Operation unterzogen, oder venöse Thromboembolien hatten.
Gleichzeitige Therapie mit mehreren Antikoagulantien und ASS (z.B. Dual- oder Tripletherapie) steigert das Blutungsrisiko signifikant.
Fazit: Das gastrointestinale Blutungsrisiko unter neuen Antikoagulanzien (NOAK´s) ist nicht signifikant höher als unter Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar und Co.), ASS oder niedermolekularen Heparinen.
Medknowledge-Anmerkung: Die Studie besagt nicht, dass die neuen Antikoagulanzien (NOAK) sicherer als Marcumar sind. Es wurde lediglich festgestellt, dass die NOAK´s nicht häufiger schwere GI-Blutungen verursachen, was für sich genommen auch viel Wert ist.
2- Vorhofflimmern: Neue Antikoagulanzien oder doch Marcumar - Was Tun?, 2012