Es gibt unterschiedliche Berichte über den Effekt der Makrolid-Resistenz und Outcome der Patienten mit Streptokokken-pneumoniae-Pneumonie. Eine aktuelle Studie (1) aus Spanien ging dieser Frage nach.
-Medknowledge-Anmerkung: In Deutschland werden unter anderem die Makrolide Erythromycin, Roxithromycin und Azithyromycin oft verwendet.
-In die retrospektive Studie waren 643 Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie und positiven Kulturen für S. pneumonia zwischen 2000 und 2013 in „Hospital Clinic of Barcelona" eingeschlossen.
22% der Patienten waren Makrolid-Resistent. Patienten mit Makrolid-resistenten Erregern hatten eine geringere Wahrscheinlichkeit für Bakteriämie, pulmonale Komplikationen, Schock und Notwendigkeit der nichtinvasiven Beatmung.
Es gab keine Zunahme der Komplikationen akutes Nierenversagen, Intensivstation-Verlegungen, mechanische Beatmung oder der Krankenhausverweildauer oder 30-Tages-Mortalität bei Patienten mit (invasiven oder nicht-invasiven) makrolid-resistenten S. pneumonia-Pneumonie.
Auf den Outcome hatte es keinen Einfluss, ob die Antibiotika-Regime Makrolide enthalten hatte oder nicht.
Fazit: Die Autoren konnten keine Evidenz finden, dass hospitalisierte Patienten mit Makrolid-resistem S. pneumonia-Pneumonie initial schwerer erkrankt waren oder einen schlechteren Outcome hatten, wenn sie entgegen der Leitlinien-Empfehlungen mit Makroliden behandelt wurden.
Anmerkung: Anders gesagt hatte Makrolid-Resistenz den klinischen Outcome nicht beeinflusst. Somit sind die Ergebnisse überraschend. Sollten die Makrolide bei ambulant-erworbener Pneumonie als Firstlinetherapie gelten und sollten die Resistenz-Bestimmungen erst dann eingeleitet werden, wenn die Patienten auf die Antibiotika-Therapie nicht ansprechen?