Ob Änderungen der Knochendichte ein zuverlässiger Indikator für Knochenfraktur-Schutz ist noch unklar. Eine aktuelle Studie in „Annals of Internal Medicine" ging dieser Frage bei kanadischen Patienten nach.
In dieser Studie waren 6629 Frauen (Alter > 40 Jahre), die mit einer Osteoporose-Therapie begonnen hatten, involviert. Bei allen Frauen wurden während im Verlauf zwei Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) durchgeführt. Die Beobachtungszeit betrug 9.2 Jahre. Die Ergebnisse:
910 (13.7%) der Frauen erlitten während der Beobachtungszeit Knochen-Frakturen, 198 mit Hüft-Frakturen.
Frauen mit einer Knochendichte-Abnahme hatten verglichen zu den Frauen mit stabiler Knochendichte eine absolute Zunahme der Frakturen um 2.9%. Im Gegensatz dazu ging das Fraktur-Risiko der Frauen mit einer Knochendichte-Zunahme um 1.3% und 2.6% nach 5 und 10 Jahren zurück.
Diese Ergebnisse waren für alle Knochen-Regionen, von Femurhals bis LWS ähnlich.
Fazit: Therapie-bedingte Knochendichte-Zunahme war mit einem reduzierten Fraktur-Risiko assoziiert. Bei Frauen, die trotz Therapie eine Abnahme der Knochendichte zeigten, war das Fraktur-Risiko erhöht.
Knochendichte-Monitoring während der Osteoporose-Therapie könnte dazu beitragen, die Frauen zu selektieren, die auf die Therapie unzureichend ansprechen.
Medknowledge-Anmerkung: Knochendichte-Monitoring scheint sehr sinnvoll zu sein. Warum sollten die Frauen mit einer schlechten Ansprechrate auf die Osteroporose-Therapie, die oft teuer und mit Nebenwirkungen behaftet ist, diese Medikamente weiter erhalten.
Bei der Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) wird der T-Score gemessen. Bei einer T-Score - 2,5 mit einer Standardabweichung unterhalb des Mittelwertes wird Osteoporose diagnostiziert. Eine Therapie wird oft bei T-Score zwischen - 2.0 und - 2.5 in Verbindung mit der Klinik eingeleitet.