Antihrombotische Medikamente, wie ASS oder Clodigoprel, senken zwar die kardiovaskuläre Ereignisse, dafür aber erhöhen das Risiko für gastrointestinale (GI) Blutungen. Leitlinien empfehlen Thrombozyten-Transfusion bei Patienten mit GI-Blutungen, die antihrombotische einnehmen. Eine aktuelle Studie überprüfte, ob diese Empfehlung sinnvoll ist, und ob Thrombozyten-Transfusionen schwere Blutungen stoppen können (1).
Die Autoren werteten retrospektiv die Daten von 204 Patienten in Yale-New Haven Hospital in den USA, die 2008-2013 GI-Blutungen unter antithrombotischer Therapie entwickelt hatten, und Thrombozyten > 100.000 hatten. Diese Patienten wurden mit einer Kontrollgruppe ohne Thrombozyten-Transfusionen gematcht.
Empfänger der Thrombozyten-Transfusion hatten in der Multivariable-Analyse gegenüber der Kontroll-Gruppe eine deutlich erhöhte Mortalität (OR 5.57). Während das Risiko für Rezidiv-Blutungen in beiden Gruppen ähnlich war (CI 0.73 bis 3.05).
Medknowledge-Anmerkung: Kurz gesagt, Thrombozyten-Transfusionen hatten keineswegs das Risiko für erneute Blutungen gesenkt, dafür aber das Mortalitätsrisiko erhöht, vermutlich aufgrund kardiovaskulärer Komplikationen. Also, Thrombozyten-Transfusionen eignen sich nicht für den Routine-Einsatz bei Patienten, die unter antithrombotischer Therapie GI-Blutungen entwickelt hatten.
2-Siehe auch: US-Leitlinie für Thrombozyten-Transfusion, 2014